Nach 165 Tagen endet eine ganz besondere Erfolgsgeschichte: Am kommenden Sonntag schließen die Tore der 7. Hessischen Landesgartenschau in Fulda. Angesichts eines Sommermärchens aus zahllosen Blüten und faszinierenden Perspektiven, beeindruckenden Ausstellungsbeiträgen, fast 1900 Veranstaltungen und 586.772 Besucherinnen und Besuchern ziehen Stadt und Landesgartenschau (LGS) Fulda 2.023 eine positive Bilanz.
Wesentliche Merkmale der LGS in Fulda sind Projekte der nachhaltigen Stadtentwicklung in der Fuldaaue und in Fuldas Westen: Unter dem Motto „Fulda verbindet“ sind mit dem „Garten am Sprengelsrasen“ und dem „Park überm Engelshaus“ wichtige grüne Verbindungselemente zwischen Sickels, Fulda Galerie und der Innenstadt entstanden. Gleiches gilt für den Bereich Badegarten und das Naherholungsgebiet Fuldaaue. Durch die Aufwertung des Areals um den Aueweiher mit neuen Holzdecks und abgeflachten Uferbereichen sind attraktive Zugänge zum Wasser ermöglicht worden. „Die Stadt hat noch einmal mehr an Image gewonnen. Die Investitionen in die Gestaltung, aber auch die Durchführung der Gartenschau mit Gästen aus dem ganzen Bundesgebiet haben gezeigt, dass Gartenschauen viel mehr sind als reine Blümchenschauen“, stellen die Geschäftsführer Marcus Schlag und Ulrich Schmitt zufrieden fest.
Bleibende Ausstellungsinhalte
Die neuen Grünflächen bieten neben der Verbindungsfunktion vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: Bleibende Elemente sind bspw. die Aktionsbänder mit Spielstationen und Saisongärten sowie der neue Spielplatz vor dem WIR-Garten. Zurückgebaut werden nur temporäre Anlagen wie Gastronomie, Blumenhalle, Gärtnermarkt, Veranstaltungsbühnen, Versorgungscontainer und Schaugärten. Der Fulda Acker dient künftig wieder seiner ursprünglichen Bestimmung als landwirtschaftliche Produktionsfläche. Bis zum Jahreswechsel werden sukzessive die Zäune entfernt und die beräumten Rasenflächen neu eingesät.
Nachhaltige Impulse für die Stadtentwicklung
„Die Überlegungen, langfristige Stadtentwicklungsprojekte mit der Durchführung einer Landesgartenschau zu verzahnen, haben sich aus unserer Sicht als erfolgreich herausgestellt,“ resümieren Fuldas OB Dr. Heiko Wingenfeld und Stadtbaurat Daniel Schreiner. Die städtischen Rahmenprojekte zur LGS wie etwa der Bau der Brücke überm Engelshaus, die neuen Fuß- und Radwegeverbindungen, die Neugestaltung des Badegartens und die Erweiterung und Neuausrichtung des WIR-Gartens seien wichtige Investitionen in die Lebensqualität und Zukunft der Stadt.
Erfreuliche Besuchszahlen sowie fast durchweg positive Rückmeldungen von Gästen stellen überdies einen Beitrag für langfristige touristische Effekte dar. „Die ersten vorliegenden Übernachtungszahlen aus dem Sommer zeigen einen positiven Trend, und wir sind zuversichtlich, dass auswärtige Gäste in den kommenden Jahren erneut nach Fulda kommen werden, um die Stadt und das Umland näher zu erkunden“, betonen beide.
Investitionen gut angelegt
Das finanzielle Fazit fällt ebenfalls positiv aus. Während die LGS-Investitionsmaßnahmen von 16 Mio. Euro - davon 3,4 Mio. vom Land Hessen - in die Daueranlagen geflossen sind und der Gestaltung neuer Naherholungsflächen dienen, sieht die Bilanz des sogenannten Durchführungshaushalts für die Landesgartenschau ebenfalls erfreulich aus. Dieser beläuft sich auf rund 15 Mio. Euro. Der städtische Anteil daran ist im Haushaltsplan mit 8 Mio. Euro veranschlagt, die verbleibenden 7 Mio. Euro sollen über die Einnahmen der Gartenschau abgedeckt werden.
„Nach derzeitigem Stand können wir Einnahmen in Höhe von 6,5 Mio Euro aus Ticketverkäufen, Sponsorenbeiträgen und Konzessionen verzeichnen. Eine genaue Bilanz lässt sich jedoch erst zum Jahresende ermitteln, da wir alle Abrechnungen und zusätzliche Einnahmen zum Beispiel aus der Gastronomie erst in den kommenden Monaten final auswerten können“, sagt LGS-Geschäftsführer Ulrich Schmitt.
Außerordentliches Engagement
Insgesamt haben sich fast 500 Menschen ehrenamtlich in die Gartenschau eingebracht. Hervorheben möchten die Verantwortlichen der LGS das außerordentliche Engagement des „LGS-Team Ehrenamt“, des „Team Gästeführer“, der Mitarbeitenden im Wir-Garten, der Rhön-Ranger, der beteiligten Landwirte, Landfrauen, Beratenden und der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, die mit ihrem Einsatz den vielen Gästen ein besonderes Erlebnis ermöglichten. „Die Leistungsbereitschaft und die Flexibilität aller wurden von unseren Besucherinnen und Besuchern sehr positiv wahrgenommen und haben uns als gemeinsames Team zusammengeschweißt“, ergänzt Marcus Schlag.
Ebenfalls danken die Geschäftsführer der LGS den heimischen Gastronomen von antonius g:artentreff, Kolpings Weitblick, Nelles Catering und dem Strandkorb des DRK Catering-Service. „Die gemeinsame Anstrengung hat sich gelohnt, und die Gäste haben das regionale Angebot an Speisen und Getränken außerordentlich honoriert. Es war der richtige Schritt“, bewertet Ulrich Schmitt die Entscheidung gegen einen bei Gartenschauen sonst üblichen Großcaterer. Sein Dank gilt allen Mitarbeitenden der Gastro-Betriebe, die zum Erfolg der Gartenschau wesentlich beigetragen und das Fuldaer „Sommermärchen“ erst möglich gemacht haben. „,Fulda verbindet‘ war unser Motto“, erinnern die beiden LGS-Geschäftsführer, „und wir haben mit der Landesgartenschau 2023 tatsächlich vielfältige Verbindungen erzeugen und erleben können!“ Das habe auch eine Umfrage unter fast 1200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ergeben, die im September dieses Jahres durchgeführt wurde.
Abschließend möchten Oberbürgermeister und Stadtbaurat ihren Dank an das LGS-Team ausdrücken, die „mit viel Fleiß und zahlreichen guten Ideen unsere Stadt bereichert haben!“